Es ist ein später Mittwoch-Nachmittag Ende Juni, als wir uns nach langer Fahrt endlich dem Ziel nähern. Während die Sonne noch immer von einem wolkenlosen Sommerhimmel brennt, erscheinen vor uns die bunten Stahl-Skelette zahlreicher Verladekräne am Horizont. Wir schlängeln uns an unzähligen Autos und Containern vorbei, lassen Schiffe so groß wie Einkaufszentren hinter uns und kommen irgendwann vor einer unscheinbaren Schranke mitten im Herzen des Überseehafens von Bremerhaven zum Stehen. Von da an verbringen wir unsere nächste Stunde damit, den richtigen Menschen die wichtigen Papiere vorzuzeigen, um anschließend in der vorgesehenen Reihe einen Platz für unser Auto zu finden. Und als wir ihn schließlich so stehen lassen, mit dem Schlüssel im Schloss und dem Zelt auf dem Dach, da begreife ich, dass wir das Alles hier wirklich tun. Aus dem Traum von damals ist ein Plan geworden und mit jedem Schritt, den wir uns weiter von unserem Pick-Up entfernen, kommen wir dem größten Abenteuer meines Lebens ein Stückchen näher.
Der Traum wird ein Plan
Jeder kennt doch diesen einen „Bevor-ich-irgendwann-sterbe“-Wunsch. Das kann ein Ort, ein Erlebnis oder auch etwas ganz Abstraktes sein. Wichtig ist, dass es dieser eine Traum ist, der uns Tag für Tag antreibt, bis wir einfach mal den Mut haben, ihn zu leben. Ich traue mich jetzt: Zusammen mit meinem Vater und unserem Auto namens Amadeus starte ich die unvergleichlichste Reise meines Lebens. Wir fahren nach Alaska.
Warum ausgerechnet die wilde und oft winterliche Landschaft hoch im Norden der USA unser absolutes Traumziel ist, kann ich nicht abschließend beantworten. Es ist vielleicht vielmehr ein Gefühl der Sehnsucht, das uns beide schon immer zu diesem ganz besonderen Abenteuer hingezogen hat. Lagerfeuer-Nächte, unberührte Natur und eine gemeinsame Expedition in Richtung Polarkreis: Das ist irgendwie schon immer unser Ding gewesen.
Mit der Zeit wurde aus Alaska jedoch plötzlich mehr als nur ein ferner Traum. An langen Abenden mit tiefsinnigen Gesprächen formte sich so langsam ein konkretes Vorhaben und ehe ich mich versah, lag unter dem Weihnachtsbaum ein Umschlag, mit dem Alles beginnen sollte: Das Flugticket nach Seattle. In dieser West-Amerikanischen Stadt wird unser VW-Amarok nach 30 Tagen auf See ankommen und sich mit meinem Vater und mir auf eine lange Reise bis an die nördlichste Küste von Alaska begeben…
Ahoi, Amadeus!
Für den Moment heißt es jedoch erstmal Abschied nehmen, als wir unserem Auto in Bremerhaven den Rücken zukehren. Nach vielen Wochen des aufwendigen Umbaus ist er nun bereit, den rauen Bedingungen mitten im Nirgendwo der USA zu trotzen und uns stets ein verlässlicher Weggefährte zu sein. Diese Reise wird sowohl für den Amarok, als auch für uns eine enorme Herausforderung werden. Unwegsames Gelände, endlose Strecken und manchmal nicht die leiseste Spur von Zivilisation. Dennoch wird es jede im Voraus investierte Arbeitsstunde und jede einzelne Strapaze vor Ort Wert gewesen sein, wenn wir nach fast einem Monat mit einem Herzen voll unvergesslicher Erlebnisse wieder in den Flieger steigen.
Während ich diese Worte schreibe, befindet sich unser VW-Amarok „Amadeus“ bereits seit 5 Tagen auf See. 5 Tage, die den Anfang einer abenteuerlichen Reise bilden. Wir möchten euch hiermit auf diese Expedition mitnehmen. Erfahrt alles rund um den Umbau unseres Pick-Ups, begleitet uns vom Kofferpacken bis hin zu Alaskas wilden Wäldern, bewundert mit uns eine einzigartige Landschaft und bewältigt mit meinem Vater und mir die kleinen und großen Herausforderungen auf unserem Weg durch den Westen von Kanada. Durch die Bilder und Texte hier auf diesem Blog sowie auf meiner Facebook-Seite werdet ihr alle Teil unseres Traums.
Also bis bald und gute Fahrt, Amadeus!
An dieser Stelle wollen wir auch Allen danken, die uns auf den rund 10.000 Kilometern durch Nordamerika begleiten: Auto Müller aus Hüttenberg, Firma Seikel, Taubenreuther GmbH sowie Tommy Werbung.
Stay tuned …
Ich wünsche euch beiden sehr viel Spaß auf eurer Tour, und das ihr sicher an eurem Ziel ankommt!!
Vielen lieben Dank! 🙂