Engel, Licht und Regen

Tag Zwei in Rom begrüßte uns stürmisch. Im wahrsten Sinne des Wortes. Als wir unser Hotel nach dem Frühstück verließen, wehte uns ein schneidender Wind ins Gesicht. Der Morgen war ein bisschen zu frisch für Anfang Mai und die Luft schmeckte nach Regenwolken.

Nichtsdestotrotz machten wir uns auf den Weg zu den nächsten Post-Its meines Reiseführers: Altstadt, Tiber und vor allem die Gegend erkunden standen für heute auf dem Programm. Ausnahmsweise sollte dieser Sonntag relativ planlos werden, da wir die nächsten Tage in Italiens Hauptstadt schon ausreichend mit vorab gebuchten Führungen gefüllt hatten.

Und so streiften wir zu Fuß an beiden Seiten des Tibers entlang, überquerten die von himmlischen Wesen gesäumte Brücke auf dem Weg zur Engelsburg und verschafften uns einen ersten Überblick im Vatikan, weil wir ja eh schonmal da waren.

Ganz anders als die vatikanischen Straßen, die zu jeder Tages- und Nachtzeit mit scheinbar wetterresistenten Touristen gefüllt waren, entpuppten sich die verwinkelten Gässchen in Roms charmanter Altstadt.

Fernab der typischen Postkartenmotive ließen wir uns einfach mal treiben und entdeckten auf diese Weise verwunschene Hinterhöfe und ein klitzekleines Café mit frischen Keksen und einer herzlichen Bedienung, die kein Wort Englisch sprach.

Über die verregnete Piazza Navona mit einem weiteren spektakulären Brunnen führte uns der Vormittag schließlich aus purem Zufall vor die Tore des Pantheon. Auch wenn dieser Tempel in keinem Rom-Reiseführer fehlen darf, hatte ich ihn eigentlich gar nicht so wirklich auf unserer Agenda. Aber da wir ja schonmal hier waren und ein paar Schritte mehr an diesem Tag auch keinen Unterschied mehr machten, stellten wir uns in die kurze Schlange aus Schirmen und Menschen, um eine weitere Sehenswürdigkeit zu betrachten.

Und als wir so ohne jegliche Erwartungen das Pantheon betraten, sah ich erstmal nichts als pures Licht. Denn genau in dem Moment riss die Wolkendecke auf und schickte einen goldenen Sonnenstrahl durch das Loch im Dach des Tempels. Es war magisch und mächtig und obwohl es einfach nur Licht war, fühlte es sich an, wie ein pures Stück vom Himmel…

Den Rest des Tages wanderten wir kreuz und quer durch Rom.
Dabei streiften wir über wahnsinnig alte Brücken im jüdischen Viertel, stolperten über antike Ausgrabungen inmitten einer belebten Straßenkreuzung und erhaschten einen ersten Blick auf die Piazza Venezia. Gegen Abend gewann der strömende Regen jedoch ganz und gar die Oberhand und so schonten wir unsere Füße nach stundenlangem Laufen und hofften, dass der Montag endlich die italienische Sonne zurückbringen würde.

Fortsetzung folgt …

3 Kommentare

  1. Thomas Krumm sagt:

    Auch wir waren vor einiger Zeit in Rom, aber die Zeit war zu kurz , leider !! Aber mit am beeindruckendsten war , durch Zufall sind wir mit reingekommen , der Besuch im Peterson , gigantisch , Wahnsinn , mehr Worte fallen mir jetzt dazu nicht ein . Weiterhin alles gute für Dich und sei gegrüßt von Thomas !!

  2. Christel Duhr sagt:

    Hallo Lena,
    es ist schön, deine Eindrücke zu lesen und zu sehen – sie führen mich an Orte zurück, an denen ich selbst schon war!
    Herzliche Grüße, Christel

    1. Hallo Christel, vielen Dank! Das freut mich. 🙂

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